Alejandra, während MondayCoffee sein 25. Jubiläum feiert, feierst du heimlich mit – nämlich sechs Jahre als UX-Designerin. Was hat sich in dieser Zeit verändert, und was ist geblieben?
Alejandra: Oh, vieles! Als ich angefangen habe, war ich die erste UX-Designerin und bin es immer noch. Die Erste. Die Einzige. (lacht) Für mich war das damals Neuland und auch für MondayCoffee. Niemand wusste so genau, was man mit einer Designerin anfangen sollte. Heute bin ich überall mit drin: bei den Developers, im Marketing. Ich gestalte quasi an allen Ecken mit.
Die Tools haben sich natürlich total verändert. Ich bin mit Adobe gestartet und arbeite heute mit Figma und Microsoft Libraries. Früher musste ich jedes UI-Element selbst zeichnen – heute klicke ich mich viel entspannter durch mein Design-System. KI nutze ich täglich. Copilot ist inzwischen mein stiller Kollege für UI Copy.
Das Bewusstsein für Design ist gewachsen. Wir wissen heute: Konsistenz ist kein Selbstzweck, sondern spart Zeit, schafft Klarheit und sieht einfach besser aus.
Gibt es ein Projekt, auf das du besonders stolz bist?
Alejandra: Da gibt’s einige! Mein erstes grosses Projekt war das exklusive CoffeeNet 365 Feature Meeting Manager. Damals musste ich Figma komplett selbst lernen. Mit YouTube-Videos, Online-Kursen und einer Menge Trial & Error.
Beim nächsten Feature – Idea Manager – kam dann die grosse Erkenntnis: Ohne Design System geht gar nichts. Zu viele Komponenten, Varianten. Ich wusste: Wenn das so weitergeht, verwässern wir unsere eigenen Produkte. Also habe ich für MondayCoffee ein eigenes Design System aufgebaut, basierend auf der Microsoft Library.
Ab da wurde alles klarer. Plötzlich passten die Features zusammen wie bei einem Lego-Set oder Puzzle, bei dem jedes Teil seinen Platz hat. Und als wir später neue Funktionen (z.B. der Quiz Manager) entwickelten, dachten wir automatisch: Warum machen wir’s nicht so wie beim Idea Manager. Diese Einheitlichkeit hat nicht nur das Design gestärkt, sondern auch das Teamdenken verändert.
Und dann kam die Power Platform. So viele Flows, Rollen, Einschränkungen. Da musste ich richtig kreativ werden, um trotzdem ein gutes Erlebnis zu schaffen.
Ich habe gelernt, Kompromisse zu machen. Manchmal ist „hübsch“ nicht „nützlich“. Der User hat immer Vorrang auch wenn’s manchmal weh tut. (lacht)
«Ich wünsche, dass alles so bleibt, wie es ist – menschlich, offen, wertschätzend. Ich habe mich von Anfang an willkommen gefühlt. Auch wenn es am Anfang ein bisschen holprig war – ich wusste immer: Ich gehöre hierher.»
— Alejandra Hernandez, UX-Designer
Was reizt dich besonders an deiner Arbeit als UX-Designerin?
Alejandra: Das ist ganz einfach. Ich bin ein Mensch, der die Schönheit in der Ordnung sucht. Ich liebe Ordnung. Ich sortiere sogar meine Bücher nach Farben. (lacht)
UX-Design ist im Grunde dasselbe: Chaos nehmen, Muster finden, Dinge so anordnen, dass sie Sinn machen.
Wenn ich eine Benutzeroberfläche sehe, denke ich automatisch: Wie kriege ich hier Ruhe rein? Wie kann ich das klar, schön und logisch gestalten?
Wie gehst du bei neuen Features, Flows, Geschäftsprozessen oder sonstigem vor?
Alejandra: Alles beginnt mit einer Idee. Manchmal ist es eine Skizze, manchmal eine Geschichte. Manchmal bekomme ich ein PowerPoint. Dann baue ich daraus Mock-ups, die ich mit dem Team teile.
Am meisten Spass habe ich, wenn ich die Mock-ups präsentieren darf. Da ist immer dieser Moment von Stolz und Erleichterung: Da ist es!
Die Testphase danach… na ja, sagen wir, sie ist nicht meine Lieblingsdisziplin. (grinst)
Und zwischendurch: Textarbeit in drei Sprachen. Ich spreche keine davon perfekt aber hey, KI hilft!
Was wünschst du MondayCoffee zum 25. Geburtstag?
Alejandra: Ich wünsche, dass alles so bleibt, wie es ist – menschlich, offen, wertschätzend. Ich habe mich von Anfang an willkommen gefühlt. Auch wenn es am Anfang ein bisschen holprig war, ich wusste immer: Ich gehöre hierher.
MondayCoffee ist mein Traumjob. Ich kann kreativ sein, Struktur schaffen und jeden Tag etwas Neues lernen.
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