Schule

MIA ENGIADINA: Die digitale Evolution gemeinsam gestalten

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Jon Erni, Ex-Microsoft-Manager, kam vor fünf Jahren mit seiner Vernetzungsinitiative miaEngiadina auf mich zu. Mit der Initiative wollte er die digitale Evolution im Engadin beschleunigen und das Engadin zum dritten Ort erster Wahl machen – mit der idealen Kombination von Arbeit und Erholung. Diese Vision hatte er gemeinsam mit einem Team von innovativen Mitstreitern formuliert; genauso wie die Ziele, die sie schrittweise erreichen wollten. Für die Umsetzung benötigte die Arbeitsgruppe um Jon Erni Infrastruktur sowie Tech-Kompetenz und holte MondayCoffee mit ins Boot. 

Thomas Peyer, CTO MondayCoffee (links) und Jon Erni, Initiant MiaEngiadina (rechts)

Thomas Peyer, CTO MondayCoffee (links) und Jon Erni, Initiant MiaEngiadina (rechts)

 

Die Bildungsinitiative «miaScoula»

Nach der Bereitstellung von Infrastruktur, Glasfasernetz und Coworking-Space, aber vor allem mit dem stetigen Aufbau einer Community von Gleichgesinnten, folgte die Anbindung und Vernetzung der Schulen. Die Bildungsinitiative «miaScoula» wurde 2018 lanciert und beinhaltet verschiedene, frei wählbare Module – vom schnellen Internetzugang, über WLAN im Schulzimmer und Microsoft 365-Lizenzen, bis zu Weiterbildungskursen und CoffeeNet 365 for Education. Letzteres ist die Softwarelösung von MondayCoffee für die digitale Organisation des Schulalltages und die Vernetzung der Schulen untereinander. Zum Set-up von CoffeeNet 365 for Education gehören auch die Benutzerverwaltung, die Einbindung von Umsystemen sowie die Microsoft 365-Adoption.

Damit wurden seit 2018 die Weichen für eine digitale Schule gestellt, und heute können mehrere Schulen im Engadin bereits davon profitieren. 

Die digitale Schule: ein Zukunftsmodell

Die Schulen werden sich immer weiter digitalisieren und wo möglich hilft ihnen der aktuelle Digitalisierungspush. Wir durften bereits vor der Krise Bildungsinstitute bei ihren Digitalisierungsinitiativen unterstützen.

Dabei nimmt CoffeeNet 365 for Education eine Schlüsselrolle ein. CoffeeNet 365 ist ein Informations- und Kommunikationswerkzeug, welches sich für die Verwaltung und Unterrichtsorganisation an Bildungsinstitutionen eignet. Die Software-Lösung digitalisiert die verschiedenen Szenarien in Bildungsinstituten – das Sekretariat, das Klassenzimmer, das Lehrerzimmer, die Freifächer – mittels virtueller Arbeitsräume und konfiguriert im Hintergrund die notwendigen Microsoft-Technologien (z. B. SharePoint für die Ablage von Unterlagen, OneNote für die Ablage von Notizen). CoffeeNet 365 for Education fungiert als virtuelles Schulhaus, in dem öffentliche Räume genauso wie geschlossene auf Knopfdruck zur Verfügung gestellt werden. 

Die Lösung ist sehr flexibel, was uns ermöglicht, CoffeeNet for Education auf die verschiedenen Bedürfnisse von Bildungsinstituten anzupassen.

Learnings aus dem Projekt «miaScoula»

Schulen zu digitalisieren ist kein einfaches Unterfangen. Wir durften bei vergangenen Projekten und insbesondere bei der Einführung von CoffeeNet 365 for Education im Rahmen von «miaScoula» wichtige Erfahrungen sammeln, die ich hier gerne teilen möchte:

  • Der Dirigent und sein Orchester: Die zahlreichen Parteien, die bei so einem Projekt involviert sind und mitarbeiten müssen, sind sehr unterschiedlich. Doch es braucht sie alle, um dem Projekt zum Erfolg zu verhelfen. Und es braucht einen Dirigenten. Eine Person, welche die Orchestration übernimmt, die alles zusammenhält, zwischen den Parteien – Schule, Behörden, IT, Lehrpersonen, Lernende – vermitteln und Brücken bauen kann.

  • Ein Weg von kleinen Schritten: Digitalisierungsprojekte sind komplex. So wichtig wie der Weitblick ist jeder kleine Schritt nach vorne. Nicht zu viel vornehmen und das Erreichte wiederholt vermitteln – damit alle die Möglichkeit haben, mitzuhalten und sich an das Neue zu gewöhnen und zu üben. Ein Grund, warum man bei «miaScoula» auch Weiterbildungskurse angeboten hat. So konnten sich die Lehrpersonen je nach Vorkenntnissen gezielt weiterbilden. Die Kurse wurden wiederum in multidisziplinären Gruppen und zusammen mit den Anwendenden entwickelt. 

  • Pioniere identifizieren und für das Projekt gewinnen: Für die Einführung von CoffeeNet 365 for Education ist es zunächst nötig, dass die Endanwender in der Lage sind, das Werkzeug technisch zu verwenden. Gleichzeitig bewirkt dessen Verwendung auch einen Kulturwandel. Um das Erlernen des Tools möglich zu machen und auch den Kulturwandel zu durchlaufen, braucht es Pioniere und Botschafter, die mit gutem Beispiel und einer positiven Kommunikation vorangehen. Das sind im Schulumfeld idealerweise vor allem die Lehrpersonen selbst.

  • Train the Teacher: Typischerweise sieht unser Einführungsprozess so aus, dass wir nach einem Kick-off gemeinsam mit den Pionieren Workshops durchführen. Darin definieren wir deren Anforderungen, z. B. in Bezug auf Vertraulichkeiten und Raumbezeichnungen. Bereits nach kurzer Zeit ist die Lösung einsatzbereit und der Schulungsteil beginnt. Dieser ist vor allem anwendungsorientiert, um den Benutzerinnen und Benutzern potenzielle Berührungsängste vor der neuen Lösung zu nehmen. Wenn die Lehrkräfte etwas Luft haben, geben wir ihnen Hausaufgaben mit, damit sie das Gelernte auch weiterhin nutzen. Sobald diese dann zu Power Usern ausgebildet sind, werden die Schulungen auf das breitere Lehrerumfeld ausgeweitet. Diese Schulungen werden meist von den Power Usern selbst gegeben. Das hat mehrere Vorteile: (1) Das interne Wissen wird gefestigt und (2) für die Zukunft wird klar signalisiert, wer der Ansprechpartner für diese Thematik ist.

Beitrag von Thomas Peyer, Chief Technical Officer und Partner bei der MondayCoffee AG