«Die Digitalisierung ist in unserem Unternehmen die grösste Herausforderung», sagt der CEO zu seinem neu ernannten Chief Digital Officer. «Stellen Sie ein Team zusammen und machen Sie mir ein paar Vorschläge, welche Technologien wir in Zukunft einsetzen sollen», fügt er bedeutungsvoll hinzu und rauscht dann mit den Worten – das bekommen Sie schon hin, oder? – aus dem Sitzungszimmer.
Wie die Geschichte endet? Nun, häufig werden in solchen Situationen von der verantwortlichen Führungskraft hochqualifizierte Fachspezialisten und eine ausgefeilte IT-Lösung bemüht. Nachdem so ein Projekt dann einen hohen sechstelligen Betrag verschlungen hat und trotz geballter Fachkompetenz in die Hose geht, wird die Frage nach dem Warum gestellt.
Dass die Technologie nicht die alleinige Antwort auf den digitalen Wandel darstellt, ist gut dokumentiert. Unsere Aufmerksamkeit sollte auch dem Team gelten, das den digitalen Wandel begleiten soll. Die besten Fachspezialisten zu haben, ist kein Garant für Erfolg.
Google hat dazu eine interessante Studie durchgeführt, die zum Schluss kam, dass folgende 5 Schlüsselfaktoren ein erfolgreiches Team ausmachen.
1. Zuverlässigkeit: Teammitglieder erledigen ihre Aufgaben und halten sich an Absprachen.
2. Struktur und Klarheit: Alle haben klare Ziele und eine genaue Aufgabenbeschreibung.
3. Bedeutung: Die Aufgabe hat einen persönlichen Bezug für jedes Teammitglied.
4. Wirkung: Das Team glaubt daran, dass ihre Arbeit wichtig ist und einen grösseren Zweck erfüllt.
5. Psychische Gesundheit: Jedes Teammitglied muss sich sicher fühlen seine Ansichten und Meinungen offen vertreten zu können. Ohne Angst vor Repressionen oder Schikanen durch Vorgesetzte oder Kollegen.
Dieser letzte Punkt, die psychische Gesundheit, stach in der Studie besonders hervor. Ein Thema, das wir bei unseren Kunden jeweils gleich zu Beginn des Projektes diskutieren. Wir wollen mit dem Führungsteam eine sichere Arbeitsatmosphäre schaffen, die einen offenen, konstruktiven Meinungsaustausch fördert. Es muss Raum für Diskussionen geben, verschiedene Meinungen sollen aufeinander prallen. Jedes Teammitglied, egal ob Mitarbeiter, Manager oder Direktor, muss die Sicherheit haben, dass seine Meinung gehört wird. Wird dieser Meinungsaustausch professionell begleitet, kann der Kunde seine zukünftige digitale Unternehmenscollaboration-Kultur finden und dann mithilfe der Technologie als «enabler» umsetzen.
Bei der Einführung spielt das Projektteam als Multiplikator eine zentrale Rolle, um die Organisation für die Gestaltung des Wandels zu gewinnen. Wir bei MondayCoffee machen vor dem unternehmensweiten Roll-out unserer Collaboration-Lösung mehrere Piloten. Ein grosser Anwenderkreis bekommt so die Möglichkeit, die neue Arbeitsweise zu verankern. Dieser Prozess muss durch die Unternehmensführung eng begleitet und unterstützt werden. Der Wandel muss vorgelebt und geführt werden, nur so wird eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der eigenen Organisation erst möglich, die wiederum für einen erfolgreichen Wandel unabdingbar ist.
Boris Palluch begleitet bei MondayCoffee als Senior Consultant Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen bei der Planung und Umsetzung ihrer Collaboration-Vorhaben.