Die Konkurrenz lauert heute an bisher unerwarteten Orten. Dafür sorgt die globale Digitalisierung und die Internationalisierung der Märkte. Für das Unternehmen bedeutet das nicht nur kontinuierliches und beschleunigtes Umdenken, auch Neudenken muss her.
In meiner Rolle als Unternehmensberater und -entwickler durfte ich mich schon oft um das Um- und Neudenken kümmern. Ob ein neues Produkt für China, eine IoT-Lösung für Stammkunden oder die Anpassung an regulatorische Neuerungen. Ich musste eine Antwort auf eine Frage finden, auf die die Organisation a priori nicht vorbereitet war. Ein existieriendes Team, auf dass man zugreifen konnte, gab es in diesen Situationen meist auch nicht. Die Organisation wurde auf ihre Flexibilität getestet.
Und diese Flexibilität, so lernte ich, muss sich folgendermassen äussern:
1. Die Expertise hat man heute oftmals nicht mehr nur in-house. Man muss auf ein externes Netzwerk von Experten, Partnern und Kunden zurückgreifen können – und dieses stetig ausbauen. Man muss also die Offenheit haben, für eine Antwort auch nach aussen zu schauen.
2. Organisatorisch und örtlich verteilte Menschen arbeiten oft nicht gerne von alleine zusammen. Sie finden keine gemeinsame Sprache, da das Bewusstsein für die unterschiedlichen Kulturen und oft auch für eine gemeinsame Zielsetzung fehlt. Die Zugehörigkeit zu einer Firma oder sich auf Englisch unterhalten zu können, reichen nicht aus. Man muss zuerst ein interkulturelles Verständnis schaffen, ein Verständnis für die tatsächliche Zusammengehörigkeit, eine Basis für die Zusammenarbeit.
3. Und es braucht einen virtuellen und praktischen Arbeitsort für die Zusammenarbeit, die Kommunikation und den Wissensaustausch im Team. Eine Collaboration-Lösung, die sowohl für formell definierte Teams und Abteilungen als auch für spontan zusammengewürfelte Projektorganisationen oder Task Forces funktioniert.
Wie John Kotter sehr anschaulich erklärt, müssen Unternehmen einen sinnvollen Weg finden, um neben ihrer auf Effizienz getrimmten Organisation auch mit flexiblen Arbeitsgruppen zu arbeiten. Die Voraussetzungen dafür sind Offenheit; interkulturelles Verständnis und eine entsprechende Collaboration-Software. Diese drei Erfolgsfaktoren müssen erkannt und nachhaltig umgesetzt werden.
Mark Albrecht ist Director Corporate Development bei MondayCoffee AG.