Jakob Hielscher über flexible Arbeitsmodelle
Home-Office ist was für Faulenzer! Als Zugehöriger der Generation Y habe ich die Arbeitsmodelle der analogen Welt noch erlebt und auch den Faulenzer-Spruch des Öfteren gehört. Nicht mehr so heute.
Als ich im Jahr 2007 meine erste Stelle im Umfeld der IT-Branche angetreten hatte, waren flexible Arbeitsmodelle undenkbar. Home-Office war verpönt. Die Präsenz am Arbeitsplatz war Voraussetzung für ein Arbeitsverhältnis – sowie aus technischer als auch aus Sicht der Unternehmensführung. Die Arbeitszeit wurde minutiös per Stempelsystem erfasst, alles was ausserhalb passierte, erachtete man als vergeudete Zeit. Und auch als dann die Technologie das Arbeiten ausserhalb des Office vereinfachte (ohne VPN Tunnel), hielt einem die interne Arbeitskultur immer noch mehrheitlich davon ab.
Nicht so bei Microsoft. Als ich 2013 bei Microsoft zu arbeiten begann, erlebte ich eine neue Dimension bezüglich flexibler Arbeitsmodelle. Ich wurde vom Arbeitgeber gebeten, einen Tag die Woche von zu Hause aus zu arbeiten! Technisch gesehen war das logischerweise problemlos. Und da man das Home-Office aktiv förderte, ja sogar verlangte, hatten Sprüche wie ,legst du heute wieder mal die Füsse hoch’ keine Daseinsberechtigung mehr.
Mit Technologien wie Skype for Business oder SharePoint Online konnte ich nun immer und von überall arbeiten. So auch heute bei MondayCoffee. Wir Mitarbeiter tragen selbst die Verantwortung, wann und wo wir arbeiten, um die gesetzten Leistungsziele zu erreichen. Microsoft musste seine Mitarbeiter noch dazu zwingen, einen Tag Home-Office zu machen, sodass das flexible Arbeiten in der Unternehmenskultur verankert werden konnte. Heute reicht es wohl, den Mitarbeitern die Freiheit dazu zu geben und die notwendige Technologie zur Verfügung zu stellen.
Mein Fazit: Technologie ist nicht gleich Fortschritt. Die heute flexiblen Arbeitsmodelle benötigten auch einen Kulturwandel. Neue Technologien erfordern fast immer eine Bewusstseinsänderung, eine Veränderung des persönlichen Verhaltens. Das neue Verhaltensmuster muss von oben gewollt sein, vorgelebt, etabliert werden, damit es sich anschliessend in der Unternehmenskultur verankert.
Kulturwandel ist auch bei unseren Kunden immer ein wichtiges Thema. Bei der Einführung unserer Collaboration-Software lernen wir nicht a priori den Umgang mit dem neuen Tool, sondern wir trainieren eine neue Arbeitsweise mithilfe unserer Collaboration-Software. Die erste Frage an unsere Kunden lautet somit immer: was möchten Sie für eine Collaboration-Kultur in ihrem Unternehmen etablieren?
Jakob Hielscher ist bei MondayCoffee als Account Manager tätig und verantwortet die Betreuung von Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen.