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25 Jahre MondayCoffee: Von der Dotcom-Blase bis zur KI-Zukunft

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MondayCoffee
25 Jahre MondayCoffee
25 Jahre MondayCoffee

Wie bleibt man über Jahrzehnte erfolgreich und innovativ? In diesem Interview teilen die Partner von MondayCoffee Reto Meneghini (CEO, Partner), Christian Züllig (Partner), Thomas Peyer (CTO, Partner) und Andreas Hänni (Partner) ihre grössten Meilensteine, Herausforderungen und Wendepunkte. Sie erzählen von mutigen Entscheidungen, dem Wandel der Kundenbedürfnisse und ihrer Mission, Microsoft-Technologien in greifbaren Mehrwert für Unternehmen zu verwandeln.

Rückblick auf die Anfangszeit

Reto, MondayCoffee feiert dieses Jahr 25. Jubiläum. Was hat euch dazu bewegt, MondayCoffee zu gründen?

Reto: Alles begann mit der Dotcom-Blase. Uns war klar, dass sich die Welt verändern würde. In der IT-Beratung wusste man damals mehr als der Kunde, doch mit der Verbreitung des Internets verschwand dieser Wissensvorsprung. Das war unser Weckruf – wir mussten etwas anders machen.

Hattet ihr direkt eine klare Vision oder hat sich die Richtung über die Jahre verändert?

Reto: Von Anfang an wollten wir das Internet als Zentrum der IT nutzen. Wir hatten schon damals den Cloud- und Collaboration-Gedanken, doch mit dem Börsencrash 2006 ging es zunächst nur ums Überleben. Unsere heutige Vision entstand etwas später: Wir konzentrieren uns auf Microsoft und holen das grösstmögliche Potenzial für unsere Kunden heraus. Seit 2010 bieten wir ein Standardprodukt (CoffeeNet 365) mit Best-Practice-Cases für Collaboration, anstatt für jeden Kunden das Rad neu zu erfinden.

Foto von MC CEO Reto Meneghini

Wir konzentrieren uns auf Microsoft und holen das grösstmögliche Potenzial für unsere Kunden heraus. Seit 2010 bieten wir ein Standardprodukt (CoffeeNet 365) mit Best-Practice-Cases für Collaboration, anstatt für jeden Kunden das Rad neu zu erfinden.

— Reto Meneghini (CEO, Partner)

Wichtige Wendepunkte

Gab es eine bestimmte Entscheidung, die die Zukunft von MondayCoffee stark beeinflusst hat?

Thomas: Als wir gegründet haben, wollten wir zunächst ein Portal für KMU schaffen, das auf dem Prinzip basierte: gemeinsam besser, schneller und kostengünstiger – à la Sharing-Modell. Unsere Idee fand begeisterte Kundinnen und Kunden, doch damals waren wir unserer Zeit wohl etwas voraus (lacht) und konnten die Finanzierung nicht sichern. Wir standen vor dem Entscheid: weitermachen oder alles fallen lassen – und haben neu gegründet. Der zweite Wendepunkt war unser Fokus auf Collaboration und Microsoft. Seit 2004 arbeiten wir nur noch mit Microsoft, weil sie einfach „ganzheitlich“ das beste Portfolio haben.

Andreas: Über die Jahre haben wir mit Microsoft immer enger zusammengearbeitet, wurden Partner of the Year und erhielten weitere Auszeichnungen. Unsere Herangehensweise fokussierte sich, auch heute noch, nicht auf die Implementierung von Microsoft-Applikationen, sondern auf den jeweiligen Use Case des Kunden. So waren unsere Ansprechpersonen nicht, wie klassisch in unserer Branche, die IT-Verantwortlichen einer Organisation, sondern die Entscheiderinnen und Entscheider des Business, mit denen wir gemeinsam ihre Bedürfnisse aufnehmen und Lösungen implementieren wollten. Dabei stand immer der Nutzer und nicht die Technologie im Mittelpunkt.

Christian: Einschneidend war auch der Moment, als wir realisierten, dass wir zu viele verschiedene Dinge tun. Jeder war als Einzelkämpfer bei seinen Kundinnen und Kunden unterwegs. Wir hatten alle unsere Herzens- und Lieblingsprojekte, unsere Kunden waren glücklich – aber so konnten wir nicht wachsen. Also musste ein Produkt (CoffeeNet 365) her.

Reto: Ja, der Fokus auf das Produkt war entscheidend. Ebenso die Einstellung von Andreas Hänni, der betriebswissenschaftliches Know-how ins Unternehmen brachte, und der Schritt nach Deutschland.

MondayCoffee Office Urdorf
Personen die eine Brainstorming Session im Büro halten
Was war der grösste Rückschlag, den ihr erlebt habt?

Christian: Dass die Idee eines allgemeinen Vermarktungspartner-Netzwerks nicht funktioniert hatte. CoffeeNet 365 lässt sich eben nicht wie eine «Pralinen-Schachtel» verkaufen. Der Kunde hat Microsoft 365 lizenziert, wir vereinfachen die Strukturen, bringen Tools auf einer Plattform zusammen und denken in Arbeitsszenarien. Ohne tiefes Kundenverständnis bleibt dieser Mehrwert oft unentdeckt. Heute kooperieren wir mit ausgewählten Partnern aus spezifischen Branchen, die weit über den reinen Vermarktungsgedanken hinausgehen. Gemeinsam und basierend auf ihrem tiefen Kundenverständnis entwickeln wir unser Produkt gezielt und kontinuierlich weiter.

Heute kooperieren wir mit ausgewählten Partnern aus spezifischen Branchen, die weit über den reinen Vermarktungsgedanken hinausgehen. Gemeinsam und basierend auf ihrem tiefen Kundenverständnis entwickeln wir unser Produkt gezielt und kontinuierlich weiter.

— Christian Züllig, Partner

Veränderungen im Kundenstamm

Was war der wichtigste Grundsatz, den ihr beim Aufbau des Teams immer beibehalten habt?

Reto: Der Mensch steht im Vordergrund – übertragen ins Business: Die Firma und die Mitarbeitenden stehen im Vordergrund.

Andreas: Transparenz und Offenheit waren uns immer wichtig. Wir suchen direkte Gespräche, helfen einander und schenken den Menschen ein Grundvertrauen. Und Freude an der Arbeit, d. h. auch nicht immer alles zu ernst zu nehmen und dennoch professionell zu bleiben.

Christian: Diskussionen sind willkommen, solange sie sachlich und respektvoll bleiben. Mit 20 Leuten waren wir wie eine Grossfamilie, mit über 60 brauchen wir mehr Strukturen. Werte werden auch mal gechallenged.

Thomas: Unsere Mission war immer, Kundinnen und Kunden dabei zu unterstützen, effizienter zusammenzuarbeiten und das Maximum aus ihren Microsoft-Lizenzen herauszuholen.

Thomas Peyer, Partner und CTO MondayCoffee

Unsere Mission war immer, Kundinnen und Kunden dabei zu unterstützen, effizienter zusammenzuarbeiten und das Maximum aus ihren Microsoft-Lizenzen herauszuholen.

— Thomas Peyer (CTO, Partner)

Werte und Unternehmenskultur      

Apropos Kunden: Welche Bedürfnisse oder Erwartungen der Kunden haben sich am meisten verändert, welche sind gleichgeblieben?

Christian: Früher wollte man Fachspezialisten, heute Generalisten mit neuen Ideen. Zugenommen hat ganz klar die Awareness für Sicherheitsrisiken, und das Hype-Thema KI bringt viele neue Möglichkeiten. Steigert aber nicht immer zwingend gleich die Effizienz – nicht jeder möchte ein KI-Prompt-Engineer werden. Für uns wird es darum gehen, die Power der KI für Benutzerinnen und Benutzer einfacher zugänglich zu machen und der KI bestehende Metadaten zu den Inhalten in CoffeeNet365 zu erschliessen, um einfacher zu qualitativ besseren Ergebnissen zu gelangen.

Andreas: Unsere Kundinnen und Kunden suchen verstärkt einen Partner, der sie durch die Komplexität des Microsoft-Universums führt. Sie brauchen jemanden mit tiefem Applikationen-Wissen und einer Sprache, die das Business versteht. Der Gap, wo Microsoft hin schwebt und wo die Firmen heute stehen, wird immer grösser. Die Grundprobleme sind gleich: unauffindbare Informationen und fehlende Struktur in-house.

Reto: Ja, die Kluft zwischen dem, was die IT-Branche leisten kann, und dem, was der Kunde umsetzen kann, wird grösser. KI macht die Dinge noch komplexer – und funktioniert nur, wenn die Basisarbeit erledigt ist.

Thomas: Früher wurde noch viel via Handschlag gemacht. Es gab mehr Luft in den Projekten und echte Partnerschaften, in denen man gemeinsam entwickelte. Heute sind die Reserven kleiner. Und es bleibt eine Challenge, einem neuen Kunden zu erklären, dass Collaboration ganzheitlich gedacht werden muss.

CEO Reto Meneghini und Mitarbeiter stehen im Office in München – Über uns: Teamarbeit und Innovation bei MondayCoffee.
MondayCoffee Technical Consulting Microsoft 365

Zukunft und Vision

Wo seht ihr das Unternehmen in den nächsten 25 Jahren? Welche Entwicklungen beobachtet ihr gerade mit besonders viel Interesse?

Reto: 25 Jahre sind 5 Ewigkeiten (lacht). Für die nächsten Jahre gilt: More of the same! Wir wollen Struktur und Ordnung schaffen und die Microsoft-Tools so kombinieren, dass Nutzerinnen und Nutzer einfacher arbeiten und Firmen mehr aus ihrem Investment herausholen. Wir wollen in dem wachsen, in dem wir gut sind.

Christian: Unsere langjährigen Mitarbeitenden und ihre Erfahrung sind eine wichtige Ressource, auf die wir zurückgreifen können. Wir haben schon viele technologische Entwicklungen mitgemacht und wollen weiter vorne mit dabei sein. Adoption ist ein super wichtiges Thema. Wenn die Effizienz wirklich gesteigert werden soll, muss Adoption an erster Stelle stehen.

Thomas: Die Cloud bietet uns als mittelständisches Unternehmen die Chance, Dinge zu tun, die wir sonst aus eigener Kraft gar nicht machen könnten. Diese Chance wollen wir weiter ausschöpfen und EndPoint Security und unser neuestes Produkt RunTheCloud weiter ausbauen. Von Know über Configure zu Monitor – ein wiederkehrendes Service-Paket.

Die Cloud bietet uns als mittelständisches Unternehmen die Chance, Dinge zu tun, die wir sonst aus eigener Kraft gar nicht machen könnten. Diese Chance wollen wir weiter ausschöpfen und EndPoint Security und unser neuestes Produkt RunTheCloud weiter ausbauen. Von Know über Configure zu Monitor – ein wiederkehrendes Service-Paket.

Erfolgsfaktoren und Learnings

Was war der wichtigste Erfolgsfaktor für das Unternehmen im letzten Vierteljahrhundert?

Reto: Gute Leute.

Thomas: Nie aufhören, uns selbst zu erneuern. Die Welt bewegt sich, und wir müssen uns mitbewegen.

Christian: Neugier auf das Neue und der Wille, damit zu experimentieren, um früh Erfahrungen zu sammeln.

Andreas: Damals der Mut, strategisch auf Microsoft zu setzen. EYODF (eat your own dog food) war für uns entscheidend. 

Foto von Andreas Haenni

Wir wollten Modern Work in unserer Unternehmung als Beispiel für unsere Kunden stets vorleben. Dies hat uns geholfen, aus eigenen Fehlern zu lernen und so unsere Kunden vor denselben Fehlern zu schützen.

— Andreas Hänni, Partner

Reto: Und dabei denken wir nicht nur an die Tools, sondern daran, was man mit ihnen machen kann. Wir denken IT mit Anwendern und setzen sie mit Anwendern um. Dieser Ansatz ist einzigartig und macht Collaboration erst erfolgreich.

Andreas: Genauso wie die Investition in die Adoption. Das passiert immer noch zu wenig. Verantwortliche einer Unternehmung hören wir zu Beginn oft sagen, dass ihre Mitarbeitenden das Wichtigste in ihrer Unternehmung sind, sie jedoch auf der anderen Seite viel zu wenig in die Adoption der neuesten Technologien der Mitarbeitenden investieren.

Gibt es bestimmte Prinzipien oder Ansätze, die euch immer wieder geholfen haben?

Andreas: Wir haben immer guten Wein getrunken (lacht). Und auf den Bauch gehört. Sicher war auch unsere Partnerschaft ein entscheidender Faktor. Wir haben uns immer gegenseitig respektiert und am gleichen Strick gezogen.

Thomas: Eat your own dog food! Wir haben immer schon das verkauft, was wir auch gelebt haben. Das gilt auch heute noch.

Christian: Kunden sehen wir als Partner, die ihre Ideen in die Entwicklung einbringen, und richten die Zusammenarbeit darauf aus.

Reto: Wir haben nicht einfach das Marketing-Material von Microsoft an unsere Kunden weitergegeben, sondern es in eine benutzerzentrierte Sprache übersetzt. Unsere Mission ist immer gleichgeblieben: Das Microsoft-Potenzial für unsere Kunden ausschöpfen.  

Unsere Mission ist immer gleichgeblieben:

Das Microsoft-Potenzial für Kundinnen und Kunden ausschöpfen. Indem wir Arbeitsweisen verändern.

Karriere

Mitarbeiter Workshop zum Thema internal Ticketing

Zitat der Woche

Ich geniesse meine flexible Arbeitseinteilung und die Verantwortung, die ich dabei übernehmen kann.

– Zoe Zumstein (M365 Cloud Engineer)

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Aktuell
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